15-23 AOÛT 2009 | 15.-23. AUGUST 2009

Bilanz Teil 2

Die Deutschen werden vom Publikum angefeuert und enttäuschen nicht: neun Medaillen!

Es war auf jeden Fall eine sehr schöne Weltmeisterschaft für die deutschen Leichtathleten in Berlin. Der Heimvorteil hat den meisten geholfen, deshalb ist die Bilanz auch so gut: neun Medaillen, davon zwei in Gold. Es machte sehr viel Spaß, den deutschen Athleten zuzusehen. Meine Lieblingserinnerung war auf jeden Fall die Bronzemedaille der Frauen in der 4x100 Meter-Staffel, es war so wie eine Goldmedaille, da Jamaika und die Bahamas auf einem anderen Level sind. Die Deutschen schafften es aber ohne Stars, die Beste unter ihnen in der Einzelwertung war Verena Sailer, sie erreichte das Halbfinale des 100 Meter-Laufs. Aber trotzdem machten sie das Unmögliche zum Möglichen, sehr zur Freude des Publikums.

In Erinnerung bleiben werden auch die Goldwürfe von Steffi Nerius und Robert Harting bleiben. Nerius beendete ihre Karriere auf dem Höhepunkt: Sie wurde in ihrem Land Weltmeisterin mit einem 67,30 Meter-Wurf gleich zu Beginn, damit schockte sie von Anfang an ihre Konkurrenz. Robert Harting gewann zwei Goldmedaillen: Die des Diskuswerfens und die des Trikotzerreißens! Seine ganze Freude bekam das arme Trikot ab, er nahm Berlino rückwärts auf seinen Rücken und feierte mit dem Publikum.

Drei deutsche Athletinnen scheiterten knapp und holten Silber, sie freuten sich aber trotzdem. Betty Heidler, die aus Berlin stammende Hammerwerferin, war zwar Titelverteidigerin,konnte aber nichts gegen die Polin Anita Wlodarczyk machen: Sie brach den Weltrekord. Dennoch machte Heidler einen letzten Hammer-Hammerwurf, sie warf ihn 77,12 Meter weit, neuer deutscher Rekord! Da gab es allen Grund zur Freude! Nadine Kleinert wurde zweite im Kugelstoßen hinter der neuseeländischen Olympiasiegerin Valerie Vili, obwohl sie lange Zeit erste war. Eine Überraschung gab es im Siebenkampf: Die Leverkusenerin Jennifer Oeser holte Silber! Leider gab es kein Gold für Ariane Friedrich im Hochsprung, aber mit Bronze gab sie sich schließlich zufrieden.

 

 

 

Mehr als zufrieden mit seinem Ergebnis war der junge Hochspringer Raul Spank aus Dresden, er übersprang 2,32 Meter. Von ihm wird in Zukunft noch mehr zu erwarten sein.Enttäuschte Deutsche gab es leider auch.

Markus Esser (Hammerwerfen) weinte wie ein kleines Kind über sein Ergebnis, er wurde sechster im Finale. Genauso erging es Silke Spiegelburg, sie wurde vierte. Das ganze Publikum hatte Mitleid. Einen glorreichen Abschied so wie Steffi Nerius hätten auch Franka Dietzsch (Diskuswerfen) und Charles Friedek (Dreisprung) gern gehabt, leider scheiterten sie beide schon in der Qualifikation.

Jedenfalls waren die deutschen Athleten phänomenal, Dank an die Medaillengewinner Steffi Nerius (Speerwerfen), Robert Harting (Diskuswerfen), Jennifer Oeser (Siebenkampf), Nadine Kleinert (Kugelstoßen), Betty Heidler (Hammerwerfen), Raul Spank, Ariane Friedrich (beide Hochsprung), Ralf Bartels (Kugelstoßen), Verena Sailer, Anne Möllinger, Cathleen Tschirch und Marion Wagner (4x100 Meter-Staffel).

                                                                                          David

Eine sehr schöne Leichtathletik-WM ging zu Ende:

Bilanz Teil 1

Vor der Leichtathletik-Weltmeisterschaft kannte ihn fast keiner, jetzt handeln ihn alle als Star der WM. Die Rede ist von ... Berlino! Das Maskottchen spielte sich allmählich ins Rampenlicht, er freute sich mit den Medaillengewinnern und tröstete die Enttäuschten.  Die Kultgeschichte mit Bolt bleibt natürlich auch in Erinnerung: Bolt trug ein T-Shirt mit „Ich bin ein Berlino“, Berlino hat anstatt „2009“ als Konsequenz „Ich bin ein Bolt“ auf das Schild geschrieben, das an seinem Pelz klebte.


Bolt war der andere Star dieser Weltmeisterschaft. Er brach in souveräner Weise zwei seiner eigenen Weltrekorde von 100 und 200 Metern. Es kam nicht zu dem Duell Bolt – Gay, Bolt hatte einen großen Vorsprung auf Gay bei 100 Metern, so dass dieser nicht bei 200 Metern mitmachte.


Es war das große Thema: Jamaika löst die USA als größte Sprintnation ab. Von den acht Sprintwettbewerben gewann Jamaika sechs, Barbados einen und die USA ebenfalls nur einen. Allyson Felix war die einzige Amerikanerin, die einen Sprintwettbewerb für ihr Land gewinnen konnte. Sonst gab es die Jamaikaner Fraser, Campbell, Powell, Foster-Hylton und eben Bolt, die alles entschieden.


Trotzdem wurden die USA erstes Land im Medaillenspiegel und das souverän, mit 10 Goldmedaillen! Jamaika holte dagegen als zweites Land „nur“ siebenmal Gold. Auf dem dritten Platz landete das Land der Mittelstreckenläufer: Kenia, das zwei Goldmedaillen mehr holten als die Konkurrenz aus Äthiopien. Russland wurde vierter, kurz vor den auftrumpfenden Polen. Sehr viele Medaillen holte Deutschland: Es wurde im Medaillenspiegel sechster und war so gut wie lange nicht mehr. Frankreich erreichte zwar sein Ziel (besser als in Osaka sein, da gab es zwei Medaillen) freute sich aber letztendlich nicht über Platz 20 im Medaillenspiegel und drei Medaillen (eine Silber, eine Bronze).


Im nächsten Teil werde ich über die Leistungen der Deutschen schreiben.


David

-----------------------------


Erfolgreicher Tag für die deutschen und französischen Athleten!

(diesmal nicht aus dem Stadion, sondern von zu Hause aus und Unter den Linden)

Endlich wieder etwas Greifbares für die französischen Athleten bei dieser Leichtathletik-WM! Romain Mesnil und Renaud Lavillenie holten jeweils Silber und Bronze beim Stabhochspringen. Es waren die zweite und die dritte französische Medaille nach Bouabdellah Tahri am Dienstag. Gold holte der Australier Hooker, obwohl er verletzt war und nur drei Sprünge drauf hatte.


Eine sehr schöne Überraschung gab es beim 4x100 Meter Staffellauf der Frauen. Marion Wagner, Anne Möllinger, Cathleen Tschirch und Verena Sailer holten die Bronzemedaille. Niemand hatte das erwartet.


Hammerwerferin Betty Heidler (aus Berlin) konnte ihren Titel leider nicht verteidigen, trotz eines Wurfes von 77, 12 Meter (neuer deutscher Rekord!). Neue Weltmeisterin ist Anita Wlodarczyk (Polen), schon im zweiten Versuch brach sie den Weltrekord - und verletzte sich beim Jubeln: sie verstauchte sich das Fußgelenk. Sie kam danach nicht mehr zu einem vernünftigen Wurf.


Alina und ich waren gestern gar nicht im Stadion, wir haben uns den Marathon in der Innenstadt, Unter den Linden, angeguckt. Die Marathonläufer mussten viermal die Innenstadt umkreisen, so sah man sie eben viermal. Es kam wieder zu dem großen Duell Kenia vs. Äthiopien. Der Kenianer Abel Kirui gewann vor seinem Landsmann Emmanuel Mutai und vor dem Äthiopier Tsegay Kebede.

 

 


Heute ist leider der letzte Tag der Leichtathletik-WM. Aber wir sind wieder im Stadion und werden exklusiv mit Artikeln, Fotos und Interviews vom letzten Tag berichten.

David

------------------------------

Die erste Goldmedaille für die Deutschen: Steffi Nerius

Das Stadion tobte am Dienstagabend. Die Tschechin Barbora Spotakova konnte ihren Speer nicht über die 65 Meter hinaus werfen, somit holte die deutsche Steffi Nerius ihre erste Goldmedaille bei einer Weltmeisterschaft, und das vor heimischen Publikum. Der Erfolg war umso schöner, dass es ihre letzte Teilnahme an einer Weltmeisterschaft war. Steffi Nerius umarmte ihren Trainer und man warf ihr eine deutsche Flagge zu. Alle Fans, außer den wenigen Tschechen, standen auf, um mit der neuen Weltmeisterin zu feiern. Berlino, das Maskottchen der WM, der immer für Stimmung sorgt, fiel in Nerius’ Arme und riss sie zu Boden. Die neue Weltmeisterin machte eine Ehrenrunde, wo sie bejubelt wurde. Nerius dankte sich per Mikrofon dem Publikum und ging dann in die Katakomben, um sich von Journalisten interviewen zu lassen.

Ein sehr großes Stadion


Sogar wenn die Deutschen Leichtathleten seit dem Anfang der Weltmeisterschaft Erfolg haben (eine Gold-, zwei Silber- und eine Bronzemedaille), ist es schwer das große Stadion (76.000 Plätze) voll zu kriegen. Morgens ist es besonders leer, da es fast nie ein Finale gibt, abends war es bisher nur am Abend des 100 Meter Finales der Männer voll, als der Jamaikaner Usain Bolt den alten Weltrekord knackte.

Wer gewinnt, wird am meisten gefeiert

Am Dienstag gab es fünf Finale und vier Siegerehrungen. Es ist klar, dass die deutschen Teilnehmer mehr gefeiert werden als die anderen, aber sonst ist das Publikum eher unparteiisch. Wer gewinnt, wird am meisten gefeiert, egal wo er herkommt. Bei den Siegerehrungen wird immer die Nationalhymne des Landes des Gewinners abgespielt. Jeder muss aufstehen, wenn die drei Fahnen gehisst werden, begleitet von der Hymne. An der Decke des Stadions hängen die 193 Flaggen der teilnehmenden Länder.   

WM-Alltag für uns Jungreporter


Jeden Tag fängt es gegen zehn Uhr morgens an, dann geht es bis 12:30h. Es  folgt eine Mittagspause, wo das ganze Athletenfeld von der Sonne geblendet ist, was eine Tortur für die Athleten wäre. Also geht es erst wieder gegen 18:00h weiter, bis zehn Uhr abends. Für uns Journalisten heißt es viel Arbeit, insgesamt gibt es 3.000, die täglich hier arbeiten und ständig etwas per e-mail schicken oder es gleich Online setzen.

Fans


Die meisten Fans kommen logischerweise aus Deutschland, aber es gibt auch viele Tschechen sowie Jamaikaner, die nur gekommen sind, um ihren Landsmann Usain Bolt zu sehen. Am Abend des Sieges von Steffi Nerius gab es sechs Frauen in den Zuschauerrängen, jede mit einem Buchstaben von „Steffi“ auf dem T-Shirt. Man konnte viele Jamaika-Flaggen sehen, sogar Nicht-Jamaikaner hatten welche. Ich hatte nur sehr kleine Fahnen von Deutschland und Frankreich (ich bin Deutsch-Franzose) und kam mir ganz klein vor, als ich mit ihnen ganz oben auf der Pressetribüne wedelte.


Sogar wenn es im Fernsehen auch ganz spannend ist, ist es im Stadion selbst eine einmalige Erfahrung die Leichtathletik-Weltmeisterschaft zu verfolgen. Have a good time!

David

----------------------------

An dem Tag, als Bolt Weltmeister wurde

Ein riesiges Stadion: über 50 000 Fans, Sportler aus aller Welt und wir mittendrin. Gewappnet mit Presseausweisen, Digitalfotoapparaten, Aufnahmegerät, Notizblock und Stiften ging es also für uns los. Auch wenn ein bisschen eingeschüchtert am Anfang, wurden wir bald sicherer und ergatterten sogar ein paar Interviews mit einigen Sportlern. Mit unseren Pressepässen hatten wir vor allem Zugang zur Pressetribüne und in die Mixed Zone (da, wo alle Athleten vorbei müssen, um in ihre Kabinen zu gelangen; das nützen die Reporter so wie auch wir aus, um ihnen Fragen zu stellen, falls sie damit einverstanden sind).

Doch einiges wollen wir auf keinen Fall verpassen: das Kugelstoßen und den Sieben-Kampf der Frauen und natürlich das langersehnte 100m Finale der Männer. Also schnell heraus aus der Mixed Zone und ab auf die Tribünen, um einen guten Platz zu bekommen. Den kriegen wir auch; mit eigenem Fernseher und einer prima Sicht kann es also losgehen. Während die Kugelstoßerinnen eine nach der anderen Anlauf nehmen und werfen, formt sich eine lange Laolawelle, die sich über fünf Runden halten wird. Bei guten Würfen großes Getöse, nach einem schlechten Wurf: Stille. Doch in diesen Momenten heben die enttäuschten Sportlerinnen meist die Hände, klatschen einmal, und schon geht der Jubel wieder los, die Athleten brauchen ja schließlich nach einer Niederlage ein wenig Unterstützung.

Wenn eine oder zwei Minuten lang kein Sport getrieben wird, dröhnt Musik durch die Anlagen, und das Maskottchen Berlino, geht ins Feld und fuchtelt wie wild mit den Händen herum oder tanzt ein bisschen, was bei so einem niedlichen Bären natürlich total lustig und bei den Zuschauern sehr beliebt ist.

Beim Sonnenuntergang wurde der Himmel rötlich und außergewöhnlich, ein Vorspiel zum 100m der Männer. Bolt brach den Weltrekord und die Menge jubelte. Vor allem die Jamaikaner. Dann noch schnell zur Mixed Zone, wo wir den Champion ganz aus der Nähe noch mal sehen wollten. Nun war unser erster Tag im Stadion zu Ende und wir hundemüde.

von Alina

-----------------------------

Bolt: Neuer

Weltrekord!  

 

 

Obwohl alle schreien, herrscht im Stadion Stille 10 Sekunden lang...

 

 

 

 

 

Das Sportereignis des Jahres 2009: die Leichtathletik-Weltmeisterschaft in Berlin

Es ist schon anders, alles im Stadion zu verfolgen, anstatt zu Hause auf dem Sofa zu sitzen und die Leichtathletik-WM im Fernsehen zu sehen. Diese einmalige Chance hatte ich gestern mit Alina. Wir haben Pressekarten bekommen und konnten im Olympiastadion zu einem Ort gehen, von dem viele Fans träumen: die Mixed Zone. Alle Athleten müssen nach ihrem Wettkampf dadurchgehen und geben Interviews, natürlich nicht alle. Usain Bolt und Tyson Gay waren nur durch eine Barriere von den Journalisten getrennt. Gestern haben wir in der Mixed Zone drei französische Athleten interviewt, die aus Deutschland sind logischerweise schwieriger zu befragen, weil ganz viele Journalisten aus Deutschland kommen und sich auf die Deustchen konzentrieren, besonders wenn sie eine Medaille haben.

Es war gestern ein guter Tag für die deutsche Leichtathletik, Nadine Kleinert (Kugelstoßen) und Jennifer Oeser (Siebenkampf) holten jeweils eine Silbermedaille. Die Deutschen wurden immer mehr angefeuert als die anderen. Die letzte Disziplin des Siebenkampfes war das 800-Meter-Rennen. Die 26 Teilnehmerinnen wurden dabei in vier Rennen eingeteilt. Ich habe dabei bemerkt, dass die letzte immer mehr angefeuert worden war als die erste. Das fand ich wirklich nett!

Neben diesen Entscheidungen gab es gestern auch noch einen der Höhepunkte der WM: das 100-Meter-Finale der Herren. Viele Zuschauer waren um die halbe Welt gefahren (aus Jamaika, China), um während zehn kleinen Sekunden den schnellsten Mann der Welt zu bestaunen. Fast wie geplant gewann Usain Bolt das Rennen und brach dabei den eigenen Weltrekord um mehr als ein Zehntel (von 9,69 Sekunden auf 9,58 Sekunden). Tyson Gay wurde zweiter mit ebenfalls unglaublicher Zeit (9,71 Sekunden); einen anderen Glücklichen gab es auch noch: Asafa Powell (Jamaika) gewann (endlich!) seine erste Medaille in einem Einzelwettbewerb.

Es war ein wunderbarer Tag mit einem Höhepunkt, ich hoffe, dass es Dienstag und Donnerstag ebenfalls so gut sein wird.

von David                          

----------------------------------

Gestern war unser erster Tag im Olympiastadion bei der Athletik-WM, für uns etwas komisch am Anfang, da wir uns noch nicht richtig auskennen und da es sehr groß war. Aber als wir uns ein bisschen umgeschaut hatten, fühlten wir uns sehr schnell wohl.

Der Höhepunkt des Tages war natürlich das Finale des 100 Meter-Laufs. Wir hatten mit unserem Presse-Pass sogar Zugang zu der "Mixed Zone", ein Raum, wo jeder Sportler durch muss, um zur Kabine nach dem Wettbewerb zurück zu kommen und der für die Print-Presse reserviert ist.

So konnten wir einige Sportler interviewen und den Held des Tages kaum ein Meter von uns entfernt vorbeilaufen sehen. Ich (Alina) habe natürlich sofort die Kamera gezückt, um diesen einmaligen Moment festzuhalten!

Bald könnt ihr mehr über diesen unvergesslichen Tag erfahren, und unsere Eindrücke und Interviews lesen...

von Alina

 

 

Alina und David, 23 Uhr, nach getaner Arbeit

 

 

 

 

-------------------------------

MITTWOCH, 8. JULI 2009 | MERCREDI 8 JUILLET 2009

Die Reporter des Bösen Wolfes werden in Berlin während der Leichtathletik-WM über die Wettbewerbe berichten. Hier wirst du alles über die WM erfahren…

   Live aus dem WM-Stadion

 

David und Alina (14), die jüngsten der 3000 anwesenden WM-Reporter, berichten

Photos >>>

Fotos: Alina © Böser Wolf, www.boeser-wolf.schule.de