Was die neugierigen Wölfe und andere Kinder über AKWs denken >>>

. MÄRZ | MARS 2011

Über Japan

Wir, die neugierigen Wölfe, haben mit Jenny und Julia, zwei große Böse Wölfinnen, die Medienpädagogik studiert haben, über die Katastrophe in Japan gesprochen. Sie haben uns auch erklärt, was für uns schwierig zu verstehen war.


Was wir empfinden

Wenn wir die Bilder aus Japan sehen, haben wir Mitleid mit den Leuten, die dort sind und kein Zuhause mehr haben, während wir schön fernsehen können und eigentlich alles haben, was wir wollen. Da denkt man sich schon, auch wenn ich z.B. zu meinem Geburtstag nichts bekommen würde, was ich will – das ist nichts im Gegensatz zu dem, was sie dort erlebt haben.


Sie haben viele Menschen verloren, die ihnen sehr am Herzen liegen. Und das ist schon traurig.
Und jetzt werden richtig viele verstrahlt. Also nur die eher Reichen können sich einen Flug leisten, um weit weg hinzukommen.

Man sollte sein Leben genießen, wenn man sieht, was andere für Katastrophen erleben.

 

Wie funktioniert das mit den Erdplatten?
Jenny und Julia erklären uns: Japan ist auch die gefährlichste Region der Welt, was Erdbeben betrifft. Da treffen 4 Erdplatten aufeinander.
Die eine Platte schiebt sich unter die anderen. Das ist meistens die pazifische Platte, weil sie so schwer ist, da ist ja der pazifische Ozean drauf. Und die andere hebt sich so ein bisschen, deswegen hat es sich auch ein bisschen verschoben. Das sind ja enorme Platten, die sich da verschieben. Und enorme Kräfte. Und weil da nicht nur 2 Platten sind, sondern 4, haben sie schon eine ganz schön gefährliche Lage.


Und ganz Japan ist 2 Meter gewackelt.


Genau, es hat sich um etwa 2 Meter verschoben.

Das Erdbeben
Keiner von uns hat ein Erdbeben erlebt. Aber in Japan gibt es oft Erdbeben. Deshalb sollten eigentlich die Japaner darauf vorbereitet sein.
Sie wissen einerseits, wie man damit umgeht. Sie bleiben sehr ruhig. Das ist gut. Denn wenn sie jetzt total aufgedreht wären und Angst hätten, das würde denen nichts bringen. Aber wenn sie ruhig bleiben, dann kann das Volk versuchen, noch größere Katastrophen zu verhindern.

Ich habe von einem Mann gelesen, der gerade in einem Einkaufsladen war, als die Erde bebte. Die Verkäufer blieben ganz ruhig und haben allen gesagt, jetzt raus hier. Sie waren also gar nicht aufgeregt.

Aber andererseits sind sie nicht so gut verbereitet, sonst wäre der Reaktor nicht kaputtgegangen. Natürlich konnten keiner die Welle stoppen, die den AKW beschädigt hat. Aber sie haben gedacht, so ein starkes Beben kann es nicht geben. Höchstens eine Stärke von 8,2 und es war 8,9. Es ist für uns schwer vorstellbar, dass so ein kleiner Unterschied so eine große Wirkung hat.

Ich habe ein Bild gesehen, das war in der Bibliothek und da sind die Bücher rausgefallen und die Regale kaputtgegangen, und wenn du da drin bist, dann hat man natürlich permanent die Angst, dass das Gebäude einstürzt.


Der Tsunami

Östlich von Japan war das Erdbeben und es hat den Tsunami ausgelöst. Ein Teil des Tsunamis ist direkt an die Küste Japan gekommen, da waren die Wellen dann 10 Meter hoch.

Der andere Teil des Tsunamis ist nach Osten in Richtung Südamerika gegangen. Die Wellen sind dann aber irgendwann nicht mehr so hoch, nur noch etwa 2 Meter hoch gewesen. Die lassen bei den weiten Strecken ein bisschen nach, weil das soviele Kilometer sind.

Aber das ist immer noch hoch, so hoch wie eine Tür.


Es ist schwierig für uns eine 10 m hohe Welle sich vorzustellen. Auch wenn wir wissen, das sind wie 3 Stockwerke von einem Haus. Denn manche Häuser sind auch nur 2 Stockwerke hoch! Dann bräuchte man in Japan ja Riesenhäuser.

Im Landesinneren waren sie von der Tsunami-Welle nicht so betroffen. Aber sie sind jetzt eben wegen des Atomkraftwerks gefährdet. Und sie haben auch das Problem, dass zurzeit nicht überall Strom ist. In Tokio sind dann oft auch so 3 Stunden Stromausfall und da ist ja auch gerade Winter, also ist es ziemlich kalt. Und die ganzen letzten Tage sind da auch keine U-Bahnen mehr gefahren, keine Züge und nichts. Alles stand still und die Leute laufen zur Arbeit. So wie man sich das vorstellen muss ohne Strom.


Zum Glück gibt es Teile von Japan, wo alles ok ist. Im Süden ist es am wenigsten schlimm.

 

Text: Clara, Sophie, Zoe, Chloé, Emmanuelle, Julia und Jenny

Zeichungen: Alina sowie, für die Graffiti: Momo, Nina und anonym

Zeichungen & Text © Böser Wolf e.V. - März 2011 | www.boeser-wolf.schule.de