Deutsche U-17-Nationalmannschaft

überzeugte bei der Fußball-WM in Mexiko



Wieder einmal schön gespielt und wieder kam dabei der dritte Platz raus. Da wird sich manch einer an die Leistung der deutschen Nationalmannschaft während der beiden letzten Weltmeisterschaften erinnern. Doch diesmal trifft es die U-17-Nationalmannschaft des Jahrgangs 1994

Am Sonntag beschloss Deutschland die WM in Mexiko mit einem 4:3 im kleinen Finale gegen Brasilien. Wie auch im Spiel um Platz 3 zeigte die Nationalelf während des ganzen Turniers eine offensivfreudige Leistung, 24 Tore in sieben Spielen sprechen für sich. Leider war die Abwehr nicht immer ganz standhaft und kassierte insgesamt neun Treffer. Es machte Spaß, dieser jungen Mannschaft zuzusehen. Sie nutzte die großen Räume aus, die sehr oft von der gegnerischen Mannschaft zur Verfügung gestellt wurden. Deutschland konnte sich auch beim Kontern auszeichnen. Leider war die junge Truppe manchmal zu motiviert und unerfahren, so bekam Okan Aydin im letzten Gruppenspiel die rote Karte wegen Tätlichkeit. Marvin Ducksch wollte im Viertelfinalspiel gegen England seine Fußballkünste zur Schau stellen und lenkte den Ball mit seiner Hacke zu einem englischen Spieler, der prompt ein Tor erzielte. Diese Namen werden euch wahrscheinlich nichts sagen, aber alle Spieler der deutschen U-17 mit Ausnahme von Kapitän Emre Can, der bei der zweiten Mannschaft von Bayern München auflaufen wird, werden in der nächsten Saison bei A-Jugend-Vereinen unter Vertrag stehen.

Viele Spieler der U-17 haben einen so genannten Migrationshintergrund. Elf der 21 Nominierten besitzen neben dem deutschen auch einen ausländischen Pass; die Türkei ist am häufigsten vertreten. Nun stellt sich die Frage, ob der DFB auch für andere Nationalmannschaften ausbildet und so dasselbe Problem wie der französische Fußballverband hat. Man muss sich nämlich erst dann für ein Land entscheiden, wenn einem ein Pflichtspiel (also Qualifikationsspiel oder Turnierspiel) mit der A-Nationalmannschaft bevorsteht. Aber Matthias Sammer, Sportdirektor des DFB, sieht das nicht so: „Die Spieler registrieren genau, welche Rahmenbedingungen der DFB bietet.“ Es kann dennoch passieren, dass in ein paar Jahren ein Spieler des Kaders für die türkische U-20 nominiert wird.


Verdienter Weltmeister wurde die mexikanische Mannschaft, die schon vor sechs Jahren den Titel gewann. Bester Torschütze wurde Souleymane Coulibaly aus der Elfenbeinküste, der mit neun Treffern in vier Spielen auftrumpfte. Auf deutscher Seite schoss Samed Yesil die meisten Tore, und zwar sechs. Frankreich war im Viertelfinale gegen Mexiko ausgeschieden.

Man kann sich die Namen der genannten Spieler zwar notieren und dann sagen: „Ach, den habe ich schon bei der U-17 WM gesehen“, doch die Chancen, Namen wie Can, Yesil, Weiser, Günter, Aycicek, Ayhan, Röcker oder Aydin (die Spieler, die mir am meisten gefallen haben) bei der WM 2014 oder 2018 zu sehen, sind sehr gering. Der einzige Deutsche, der in den letzten zehn Jahren bei der U-17-WM überzeugte und auch bei den Profis mitspielte, ist Toni Kroos.

 

Text: David

Zeichungen: Simon, Mina, Sasha,

Zeichnungen & Text © Böser Wolf e.V. - Juli 2011 | www.boeser-wolf.schule