Als

wir in Paris waren, wollten wir eine ruhige Ecke finden, um ein kleines Picknick zu machen. Der Zufall führte uns zu einem eher versteckt liegenden Park. Dort entdeckten wir eine Tafel am Eingang, worauf stand:

"Die Arena wurde Ende des

1. Jh. als Amphitheater erbaut. Sie war in Betrieb bis zum Ende des 3. Jh., als Lutetia durch Barbaren zerstört wurde. Unter Erdmassen vergraben wurde sie 1870 freigelegt als der Präfekt von Paris große Bauarbeiten ausführen ließ."

Ein paar Schritte weiter steht eine zweite Tafel - diesmal von einem Dichter geschrieben:

"Hier entstand Anfang des 2. Jh. das städtische Leben von Paris. 10.000 Menschen konnten sich bequem in der Arena von Lutetia aufhalten, wo Wasserschlachten auf Gladiatorenkämpfe folgten. Auch Raubtierkämpfe fanden statt - und Theatervorführungen. Spaziergänger, denk vor diesem ersten Pariser Bau darüber nach, dass die Stadt der Vergangenheit auch die Stadt der Zukunft sein wird, aber auch deiner Hoffnungen (Jean Paulhan - 1951)."

Überrascht über einen so alten und so ruhigen Ort mitten in Paris, suchten wir einen Rastplatz. Die Arena mit ihren alten steinernen Stufen bot sich für unser Picknick perfekt an.

Wir waren nicht die Einzigen, denen dieser Platz gefiel. Andere lagen auf den Steinen, diskutierten mit Freunden oder aßen oder tranken etwas, wie wir.

In der Mitte des Amphitheaters kämpfen heute zum Glück nicht mehr Menschen miteinander oder mit Raubtieren um ihr Leben. Doch wenn man da sitzt, kann man sich vorstellen, wie die Gladiatoren oder die Tiere durch die engen Gänge in die Arena gelangten. Aber man kann trotzdem Zuschauer sein, und diesmal geht es ganz friedlich zu. Mehrere Gruppen spielen "Boules", ein berühmtes Kugelspiel aus Südfrankreich.

Man kann also ganz entspannt zusehen, wer am besten die kleine Zielkugel trifft.

 

Warum heißt es eigentlich die Arena von Lutetia?

Wir machten uns kundig: Als die Römer im 1. Jh. vor Christi an den Fluss Seine kamen, trafen sie auf eine bescheidene Ansiedlung von Hütten aus Lehm und Holz, in denen Fischer und Schiffer des Parisii-Stammes wohnten. Die Siedlung hieß Lutetia.

Die Römer erkannten schnell die günstige Lage und bauten aem linken Ufer bald eine florierende Stadt. Noch heute heißt dieses Viertel "Quartier Latin", also das “lateinische Viertel”.

Seit wann heißt es Paris?

Erst gegen Ende des 3. Jh., als die Römer an Macht verloren, wurde Lutetia in P A R I S umbenannt. Die Archäologen schließen dies jedenfalls aus dem Fund alter Grabsteine. Der Name bezieht sich also auf den keltischen Stamm der Parisii.


Weitere Sehenswürdigkeiten rund um die Römerzeit:

 

Die Thermen von Cluny

Wenn man auf dem Boulevard Saint-Michel läuft, fallen einem riesige Ruinen aus schönen alten Backsteinen auf, die in verschiedenen Farben aufgeschichtet sind. Es sind Überbleibsel der römischen Thermen. Es waren öffentliche Bäder, die nicht nur zum Baden dienten, sondern auch zur Körperpflege und Hygiene beitrugen. Es gab heiße und kalte Bäder. Der Gewölbebau des Frigidariums, der Raum, in dem sich das kalte Wasserbecken befand, ist noch fast vollständig erhalten.

 


Der Park Asterix
Im Park Asterix bei Paris begegnet man allen bekannten Comicfiguren.

Eine der Hauptattraktionen ist die Holzachterbahn "Tonnerre de Zeus"

(Donner vom Zeus).

 

In der Nähe der Arena:

Nicht weit von der Arena liegt ein schöner Park, " le Jardin des Plantes ", mit seltenen Pflanzen aus aller Welt, 200-jährigen Bäumen, einem tropischem Gewächshaus und einem kleinen Tiergehege.

Dort befindet sich auch das Musée d'histoire naturelle, in dem man ausgestopfte große und kleine Tiere, Skelette von Walen und Mammuts, Dinosauriern und Primaten sehen kann. Auch schöne Fische sind dort

 

Text und Fotos: die Redaktion

Zeichnung: Marc

Text und Zeichnungen © Grand méchant loup | Böser Wolf

Danke an Marc (Zeichnung Obelix)

Als Paris noch Lutetia hieß