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Gabi Bauer, Journalistin, Moderatorin bei der ARD
Ich habe den Eindruck, dass die jungen Leute wirklich vorne sind, was Engagement angeht
Sie haben die Verleihung des Deutschen Engagementpreises moderiert. Wie fühlten Sie sich dabei?
Mit den Preisträgern zu sprechen, ist total schön, weil sie die Leuchten des Abends sind, um die hier alles geht und die echt tolle Sachen auf die Beine stellen. Es sind Menschen, die normalerweise im Hintergrund arbeiten, auch ohne Geld. Das macht ganz große Freude, wenn sich so was auch verbreitet durch solche Veranstaltung.
Was finden Sie wichtig am Engagement?
Das man es tut. Am besten nicht so viel darüber reden, das machen auch die meisten. Sie tun es einfach, engagieren sich und nennen das vielleicht auch nicht mal Engagement, sondern sagen „ich helfe mit‘‘ oder „ihr macht da mal und ich helfe denen, ich organisiere etwas“. Meistens wird gar nicht viel geredet, aber genau deshalb ist auch schön, dass es solche Veranstaltungen gibt, damit es endlich aufs Parkett kommt und man zeigen kann: Hey, guck mal, was die machen.
Engagieren Sie sich auch privat für irgendetwas?
Ja für meine zwei Kinder, Zwillinge. Kennt ihr Marie Louise Marjan? Das ist die Mutter Beimer von der Lindenstraße. Sie hat mir mal gesagt: Sie müssen gar nicht so viel machen, Sie sind in einer anderen Lebenssituation. Sie sorgen erstmal dafür, dass diese Zwillinge richtig ins Leben kommen und dann machen Sie wieder mehr.
Ich engagiere mich schon. Ich habe mich z.B. für die Flüchtlinge in Hamburg engagiert, das haben aber eigentlich alle getan, muss ich sagen. Ich engagiere mich für eine Stiftung, die heißt „Eine Chance für Kinder“ und die kümmert sich darum, dass die ganz Kleinen, die in nicht so funktionierende Familien hineingeboren werden, trotzdem eine Chance haben, gut ins Leben zu kommen.
Haben Sie eine Botschaft für die jungen Menschen, die sich engagieren wollen?
Ich lebe in Hamburg und kenne kaum Kinder von Freunden, die sich nicht engagieren, die nicht irgendwo in den Messehallen Spendenklamotten sortiert haben oder in Flüchtlingsheimen was machen, die alle viel zu tun haben in der Woche. Ich habe den Eindruck, dass die jungen Leute wirklich vorne sind, was Engagement angeht.
Haben Sie das Gefühl, dass sie die größere Bereitschaft haben als ältere Menschen?
In der Lebensmitte ist es schwierig, weil die meisten Leute so viel zu tun haben, dass sie gar nicht mehr so viel Zeit haben. Vielleicht sind die Jugendlichen schneller dabei als die Älteren, die sagen, ich will es jetzt gemütlich haben. Das weiß ich nicht. Ich hoffe, dass, wenn man als junger Mensch die Erfahrung macht, dass man dabei bleibt, dass es zur eigenen Persönlichkeit gehört, dass man es normal findet, irgendwo so viel wie man kann für andere zu machen.
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