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Was haben Maggi-Brühwürfel mit dem Krieg zu tun?

Maggi-Brühwürfel kennt jeder, in Deutschland wie in Frankreich. Hier könnt ihr mehr über die unglaubliche Geschichte des Brühwürfels in Frankreich im Ersten Weltkrieg erfahren:

 

 Vor 100 Jahren

MilchMaggi-Würze

Der Schweizer Julius Maggi war vor 100 Jahren in Frankreich nicht nur für seine Maggi-Würze bekannt, sondern auch für seine Milchfabrik in Paris, in der pasteurisierte Milch hergestellt wurde. Diese Milch aus kontrollierter Produktion war vor allem für die Kinder notwendig. Für diese Idee bekam Julius Maggi sogar den Titel des Offiziers der Ehrenlegion verliehen, also Frankreichs ranghöchste Auszeichnung.

 

 


Maggi-Würfel Bouillon KUB1907 gründete Julius Maggi, in Frankreich Jules Maggi genannt, die „Société du Bouillon Kub“ (das "Brühwürfel-Unternehmen"), die Brühe in Würfelform auf den Markt brachte. Diese Firma hatte sehr viel Erfolg, 1912 zählte man 6 Millionen verkaufte Brühwürfel im Monat nur für Frankreich. Das lag vor allem an einer riesengroßen Werbekampagne, überall in den Städten hingen Plakate und Metallschilder mit den bunten Würfeln. Zu Hause benutzte man gern die hübschen Metalldosen in rot und gelb zu Aufbewahrungszwecken.Maggi-Schild
Doch dann verbreitete sich zu Beginn des Krieges das Gerücht, Maggi sei eine deutsche Firma, die also dem damaligen „Feind“ gehörte. Die Werbeschilder würden in Wirklichkeit dazu dienen, den deutschen Truppen die strategischen Stützpunkte zu verraten.

 

Hier könnt ihr ein Telegramm sehen, dass vom Vertreter des französischen Staates (dem "Präfekten") an den Bürgermeister von Villiers-le-Bel (einer Vorstadt von Paris):

Telegramm05.08.1914 -
Bitte Sie, alles im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu tun, um alle Maggi-Würfelwerbungen, die sich in Ihrer Gemeinde, in der Nähe der Bahngleise oder in der Nähe von wichtigen Bauwerken wie Brücken, Tunnel, Viadukte oder Abzweigungen befinden, zu vernichten. Bitte halten Sie mich auf dem Laufenden.


Also wurden die Werbeplakate entfernt und Maggi wurde der Spionage beschuldigt. Man behauptete, dass Maggis Milch Gift enthält. Empörte Menschen zerstörten das Labor und die vielen Milchsammelstellen des Milchunternehmens Maggi in ganz Frankreich.

 


Kommentar der Kinderredaktion des Bösen Wolfes:

Maggi-Küche

Uns hat das nicht so sehr erstaunt, dass man die Plakate abgehängt hat, weil man ja dachte, dass es Werbung für ein deutsches Produkt war. In Kriegszeiten ist es normal, dass man die Produkte des Angreifers nicht kauft. Sogar jetzt in Krisenzeiten hört man oft im französischen Fernsehen, man sollte lieber französische Produkte kaufen. Aber wir finden es übertrieben, dass man Maggi gleich der Spionage beschuldigt. Wir verstehen auch nicht wirklich, wie man die Deutschen und die Schweizer verwechseln konnte.

 

alte Zeitung über Maggi

 

Hier kannst du den Artikel über Julius Maggi in unserer Zeitungsreihe Grand méchant loup, die wichtige Ereignisse aus dem letzten Jahrhundert nachlesen >>>


Bei der Kinderwebsite zeitklicks.de kannst du noch mehr über Tütensuppen und Brühwürfeln erfahren.

 

 

Reportage: Anissa, Chloé, Clara, Dagmara, Gaïa, Ingrid und Jeanne | Kinderredaktion Grand méchant loup
Zeichnungen: Alina und Fanny

Quellenangabe und Telegramm: Collectif fusion

Sonstiges Material: Grand méchant loup

© Grand méchant loup | Juni 2014