Ein Gespräch der Kinderreporter des Bösen Wolfes mit Lennart von Groeling, Lenno genannt, Flugbegleiter bei easyJet
Lenno haben wir Böse Wölfe auf dem Rückflug, als wir den Preis "Europa-Göre" holten, kennengelernt. Lenno hat sich für uns interessiert und sogar im Flugzeug für uns Kinderreporter geworben. Wir haben Lust bekommen, mehr von ihm zu erfahren. Hier erzählt Lenno über seinen Beruf. Engagement ist auch ganz wichtig bei ihm. Wir können es dir schon verraten: Lenno wurde zum easyJet-Flugbegleiter des Jahres 2015 nominiert. Bravo! Flugbegleiter Lenno: Die Uniform hat natürlich etwas mit Autorität zu tun, sie hat etwas Vertrauensvolles, etwas Seriöses. Die Leute sind im Notfall total von uns abhängig. Wir wissen, wo man in solchen Fällen hin sollte und wohin nicht, wir sind darauf trainiert zu evakuieren. Da muss man natürlich eine Ausbildung machen. Flugbegleiter Lenno: Das ist in der Flugbranche total unterschiedlich. Bei easyJet dauert die Ausbildung dreieinhalb bis vier Wochen. Als Erstes lernt man etwas über die Firma, dann kommt der Erste-Hilfe-Kurs. Man kann an Bord keinen Krankenwagen rufen, deshalb ist es unsere Aufgabe zu lernen, den Leuten soweit zu helfen, bis wir am Boden Erste Hilfe bekommen. Dies dauert in der Regel um die zwanzig Minuten. Und in Notfällen müssen wir natürlich dafür sorgen, dass alle Passagiere sicher von Bord kommen. Flugbegleiter Lenno: Ja, jedes Jahr. Dort werden Notfallszenarien geprobt, geprobt und nochmal geprobt. Auch die Erste Hilfe wird immer wieder aufgefrischt. Flugbegleiter Lenno: Eher wenig. Ich habe das Glück, dass die schlimmen Dinge alle an mir vorbeigezogen sind, was aber auch für die Fluggesellschaft spricht. Wir hatten einmal eine dicke Schraube auf der Rollbahn, als wir dann landeten, bekamen wir einen platten Reifen. Flugbegleiter Lenno: Bei Unwetter kann es einen Blitzeinschlag geben. Die Außenhülle besteht aus mehreren Schichten und es betrifft eigentlich immer nur die Äußerste. Es kann trotzdem einen Sensor treffen. Vögel sind auch immer ein großes Thema. Auf Flughafenflächen wächst ja immer viel Gras, etc. und da sind immer sehr viele Vögel. Sie können ins Triebwerk geraten. Dann müssen Techniker kommen und schauen, ob die Lamellen von der Turbine in Ordnung sind. Flugbegleiter Lenno: In der Regel nicht, denn sie fliegen nicht so hoch. Vögel gibt es also nur in der Start- und Landephase, da ist es am gefährlichsten. Wenn man einmal oben ist, passiert eigentlich nicht mehr viel. Flugbegleiter Lenno: Angefangen habe ich als Kellner, später habe als Türsteher in der Disko gearbeitet. Dann habe ich beim Fernsehen gearbeitet, als Gästebetreuer bei einer Talkshow, dort hat mich ein Grafiker entdeckt, der hat mich als sein Assistent angelernt.
Ich habe mich damit irgendwann selbstständig gemacht, bin überall herumgereist und kam dann nach Berlin zurück. Ich bewarb mich als Flugbegleiter. Sie haben mich sofort genommen, weil ich diese Berufserfahrung als Dienstleister hatte, viel mit Menschen zu tun hatte, viel gereist bin. Drei Wochen später war ich bei der Schulung in England und sieben Wochen später war ich dann das erste Mal im Flieger. Flugbegleiter Lenno: Ich liebe meine Arbeit, sie macht mir sehr viel Spaß, aber Fliegen ist wahnsinnig anstrengend. In der Luft ist die Belastung größer, der Druckausgleich ist ein anderer. Es gibt weniger Sauerstoff und der Organismus muss das immer ausgleichen. Das macht sehr müde. Vom Arbeitsaufwand ist es keine so große Belastung. Wir sind meistens mit dem Service schneller durch als die klassischen Airlines, wo jeder etwas zu essen kriegt, ein Kissen, eine Zeitung…... Dort ist es viel mehr Arbeit, als bei den Low-Cost Airlines (Billiggesellschaften), bei denen ich arbeite. Flugbegleiter Lenno: Man hilft den Leuten beim Gepäck, alten Menschen, Frauen mit Kindern, kleinen Menschen, die nicht an den Stauraum kommen. Flugbegleiter Lenno: Ja! Wir haben mit Menschen von überall her zu tun. Damit musst du umgehen können. Es kommt noch hinzu, dass die Durchschnittspassagiere in dem Moment, wo sie durch die Flughafentüren gehen, plötzlich im Urlaubsmodus sind. In der Hektik verlieren sie schon mal den Überblick und sind manchmal etwas überfordert und dann wird ihnen alles zu stressig. Und vielleicht passiert noch irgendwas Blödes: Das Gepäck ist zu schwer oder sie haben vergessen ihre teuren Kosmetika aus dem Handgepäck zu nehmen, und das Sicherheitspersonal sagt: „Müll“. Dann kommen sie total genervt an Bord. Wenn du den Frust nicht auffangen kannst, bist du falsch in dem Job. Flugbegleiter Lenno: Grundvoraussetzung ist, dass du die Sprache kannst, wo dein Heimatflughafen ist. Und Englisch ist ein Muss. Der Unterricht und sämtliche Besprechungen finden in der Regel auf Englisch statt. Es ist natürlich ein Vorteil für dich, je mehr Sprachen du sprichst, vor allem um sich mit Passagieren zu verständigen, die kein Englisch können. Die meisten Fluggesellschaften zahlen auch für jede Fremdsprache, die du kannst, einen kleinen Bonus. Flugbegleiter Lenno: Fließend spreche ich Deutsch, Englisch und Chinesisch. Und ganz schlecht Französisch. Flugbegleiter Lenno: Super bezahlt, ja. Steward und vor allem Stewardess kam direkt nach Fotomodell. Das Aufnahmeverfahren war sehr streng. Das ist heute nicht mehr so. Das hat damit zu tun, dass es in der Arbeitswelt heute Antidiskriminierungsgesetze gibt. Es reicht, dass man ordentlich aussieht und gepflegt ist. Man darf eine bestimmte Körpergröße nicht unter- oder überschreiten, das hat mit der Konstruktion eines Flugzeugs zu tun. Flugbegleiter Lenno: Ich kenne Kollegen, die sind ein bisschen unsicher, vor allem bei Turbulenzen, wenn sie schon mal gefallen sind und sich verletzt haben. Damit muss man leben lernen. Ich persönlich habe da gar keine Angst. Flugbegleiter Lenno: Nein, ich bin seit 2005 Flugbegleiter. Meiner Meinung nach ist Fliegen sehr sicher, vor allem weil seit 2001 die Sicherheitskontrollen sehr stark sind. Für Europa habe ich keine Bedenken. Dort gibt es sehr hohe Standards und hohe Sicherheitskontrollen. Flugbegleiter Lenno: Es ist Teil meines Jobs, jedes Mal, wenn ich einen Flieger betrete, einen Rundgang zu machen. Man checkt alle offenen Bereiche, schaut, ob etwas liegen geblieben ist. Wenn etwas verdächtig ist, dann melde ich das bei meinen Vorgesetzten und im Zweifelsfall kommt dann auch ein Einsatzteam. Flugbegleiter Lenno: Ich denke zu jeder Dienstleistungsstelle gehört auch Mitgefühl und Engagement. Wer Dienst nur nach Vorschrift macht, hat nicht viel Spaß bei der Arbeit. Gerade durch persönlichen Kontakt, durch Engagement, wenn man verbindlich ist und sich mit Leuten auseinandersetzt, bleibt man in Erinnerung, vielleicht bleibt dann auch deine Firma in Erinnerung. Ich bin ja dafür zuständig, mit welchem Gefühl die Passagiere ihr Flugzeug verlassen.
Wie wird man Flugbegleiter: die Ausbildung
Warum der Anzug?
Wie lange dauert diese Ausbildung?
Gibt es auch Nachschulungen?
Die Gefahren beim Fliegen
Haben Sie schon Notfälle erlebt?
Welche Gefahren gibt es?
Und gibt es in der Luft Probleme mit Vögeln?
Verschiedene Berufserfahrungen
Was haben sie davor als Jobs gemacht?
Sind sie mit der Arbeit zufrieden?
Was müssen Sie noch machen?
Ist es nicht schwierig, immer höflich zu den Leuten zu sein?
Wie viele Sprachen muss man als Flugbegleiter können?
Muss man für jeden Flug, nach Frankreich oder Italien zum Beispiel, die Sprache von dort auch können?
Welche Sprachen können Sie?
Flugbegleiter, ein Traumjob?
Es gab das Klischee vom Traumjob als Langstrecken-Flugbegleiter, mit Super-Bezahlung und Super-Urlaub...
Haben Sie manchmal Angst beim Fliegen?
Sicherheitsmaßnahmen beim Fliegen
Waren Sie 2001 bei den Anschlägen in den USA schon Flugbegleiter?
Wenn Sie in ein Flugzeug kommen und etwas Verdächtiges sehen, haben Sie volles Vertrauen in die Sicherheitsvorkehrungen?
Sich engagieren
Sie engagieren sich. Inwiefern hängt es mit ihrem Job zusammen?
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